Praktika

Block- und Tagespraktikum

Die immer schlechter werdenden Aussichten auf einen geeigneten Ausbildungsplatz unserer Schulabgänger:innen und die Tatsache, dass sie für die Zeit nach der Schule viele notwendige Qualifikationen bzw. Arbeitstugenden nicht mitbringen, führte in unserer Schule im Schuljahr 1998/99 zu der Entscheidung, ein Tagespraktikum einzuführen.

Neben der Orientierung in verschiedenen Berufsfeldern, ist ein kontinuierlicher Kontakt mit der Arbeitswelt, wie es das Tagespraktikum bietet, von großer Bedeutung. Basisqualifikationen wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Ausdauer können dadurch, falls erforderlich, regelrecht trainiert und gefördert werden. Ein weiteres wichtiges Ziel des Praktikums ist es auch, dass die Verantwortlichen in den Betrieben unsere Schüler:innen kennenlernen und sich dadurch ihre Chancen auf eine spätere Ausbildung verbessern. In Gesprächen zeigt sich oft, dass Förderschüler:innen durchaus praktische Qualitäten besitzen und so ergibt sich für einige Schüler:innen immer wieder die Möglichkeit, eine Ausbildung, teils in reduzierter Form, zu beginnen.

Die Schüler:innen der Klassen 8 und 9 arbeiten das ganze Schuljahr über an einem Tag in der Woche in verschiedenen Betrieben, die sie sich teils selbst, teils mit ihren Eltern aussuchen oder von ihren Klassenlehr:innen organisiert werden. Dabei sind die Lehrer:innen an Einrichtungen und Stellen interessiert, die ein Eingehen auf die besondere Situation unserer Schüler:innen ermöglichen. Die Spanne der Berufsfelder reicht von handwerklichen Berufen, wie Maler und Tischler, über verschiedene kaufmännische Berufe im Einzelhandel bis hin zu sozial-pflegerischen Berufen, wie Erzieher:in und Altenpfleger:in.

Zur Betreuung der Schüler:innen stehen genügend Lehrerstunden zur Verfügung. Eine betreuende Lehrkraft besucht an diesem Praxistag die Betriebe, führt mit den Verantwortlichen Gespräche und erörtert evtl. auftauchende Probleme.

Um die Arbeitswelt in einem längeren Abschnitt zu erfahren gibt es für die Oberstufenschüler:innen ein vierzehntägiges Blockpraktikum in der Regel in ihrem Tagespraktikumsbetrieb. Sie können dies auch in einem weiteren, von ihnen selbst gewählten Betrieb, tun.

Durch die Individualität jedes Kindes an unserer Schule ist die Organisation und Durchführung des Praktikums oft mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen verbunden. Die große Mehrheit der Schüler:innen geht gerne ins Tagespraktikum und die meisten Betriebe sind sehr zufrieden, wie die Jugendlichen sich in das Arbeitsleben integrieren.