Als
Maria Montessori 1896/97 als Ärztin in der Kinderklinik der psychiatrischen
Klinik der Universität Rom arbeitete, sah sie, dass die Kinder in Räumen
lebten, in denen nur Tische und Bänke waren, aber keine Gegenstände zum
Handhaben zur Verfügung standen. Maria Montessori suchte nach Möglichkeiten den
behinderten Kindern zu helfen. In Paris entdeckte sie die Veröffentlichungen
und die Sinnesmaterialien der Ärzte Itard und Seguin. Maria Montessori
entwickelte diese weiter, erprobte sie mit den behinderten Kindern und entwarf
in der Folge ihre Pädagogik.
1907
eröffnete in Rom das erste Montessori-Kinderhaus. Weitere Kinderhäuser folgten.
Maria
Montessori war von ihrer pädagogischen Arbeit so fasziniert, dass sie 1910 den
Arztberuf aufgab, um genug Zeit zur Weiterentwicklung ihrer Pädagogik zu haben.
Zur gleichen Zeit begann sie in vielen Ländern der Welt Ausbildungskurse zu
leiten. So schuf sie für interessierten Pädagogen die Möglichkeit, die neuen
Unterrichtsformen und Arbeitsmittel kennen zu lernen.
Bereits
1912 wurde in Amerika eine erste Montessori-Klasse eröffnet, bald folgte eine
Vielzahl von Montessori-Schulen. Heute sind Montessori-Einrichtungen auf der
ganzen Welt verbreitet.
Maria
Montessori sah die Aufgabe der Erziehung darin, die eigenständige und
selbsttätige Entwicklung des Kindes anzuerkennen und diese konsequent zu
fördern.
Deshalb
steht in allen Montessori-Einrichtungen die freie Arbeit mit
Entwicklungsmaterialien im Zentrum des pädagogischen Geschehens. Für das
Gelingen der freien Arbeit ist eine gut strukturierte und wohldurchdachte
vorbereitete Umgebung mit den klassischen und ergänzenden
Montessori-Materialien sowie eine gut ausgebildete/r Pädagoge/in erforderlich.
Gleich zu Beginn meiner Arbeit … fühlte ich, dass
die Methode, die ich zur Unterweisung der behinderten Kinder anwandte, gar
nicht ausschließlich für Behinderte geeignet war. Ich glaubte, dass die
angewandten pädagogischen Prinzipien viel erfolgreicher waren, als die
normalerweise in den Schulen praktizierten und zwar so viel mehr erfolgreich,
dass auch Kinder mit schwächeren geistigen Kräften fähig waren, sich zu
entwickeln und zu wachsen.“ (Maria Montessori)